Die in Monaco zuständigen Kommissare gaben das Thema
direkt an die FIA weiter, die wiederum entschied, die Problematik vor dem FIA
Tribunal zu klären. Als Datum hat man am Kanada-Wochenende den 20. Juni
bekanntgegeben.
Ross Brawn, der preisgab, der Test sei seine Entscheidung
gewesen, freut sich darauf der FIA alle ihm vorliegenden Fakten zu
präsentieren, da er sich regeltechnisch im Recht fühlt.
Die anderen Teams, aber insbesondere Red Bull, sehen
einen ganz klaren Regelbruch der Sporting Regulations, worin steht, dass
Testfahrten zwischen dem ersten Saisonrennen und dem 31. Dezember des gleichen
Jahres verboten sind, als Ausnahmen sind nur Werbeaufnahmen und
Aerodynamiktests zugelassen. Allerdings hat Pirelli wiederum einen Vertrag mit
der FIA, der einen 1000-Kilometer Reifentest mit einem aktuellen Auto zulässt,
sofern der Reifenhersteller alle Teams befragt und diese dem zustimmen, was
aber beim Mercedes-Test nicht zugetroffen hat.
Es wirkt sogar so, als ob man offenbar versuchte den Test
geheim zu halten:
Die Tests wurden von Mittwoch bis Freitag nach dem
Spanien-Grand Prix in Barcelona durchgeführt, wo man sicher war, dass auch
wirklich alle Trucks der anderen Teams weg waren. Desweiteren verwendeten die
Fahrer schwarze Helme anstatt der üblichen.
Toto Wolff begründete gegenüber RTL, dass das personenschutztechnische Gründe hatte, da keine Securities vor Ort waren und die Strecke und Tribünen frei zugänglich waren.
Toto Wolff begründete gegenüber RTL, dass das personenschutztechnische Gründe hatte, da keine Securities vor Ort waren und die Strecke und Tribünen frei zugänglich waren.
Aber das der ganze Test über eine Woche geheimbleiben
konnte, ist in der heutigen Welt mit Twitter und Facebook schon fast ein
Wunder.
Dass Mercedes einen Vorteil hatte, ist unbestritten -
jeder Kilometer, ob man nun weiß welcher Reifen drauf war oder nicht, hilft.
Die Konkurrenz fühlt sich in jedem Fall benachteiligt und will, wenn es erlaubt
war, ziemlich zügig auch einen Reifentest und wenn nicht eine harte Bestrafung
für die Silberpfeile.
Wie solche Strafen aussehen können, konnte man in der Vergangenheit sehen:
Ferrari erhielt beispielsweise für das indirekte Anwenden
einer nicht erlaubten Teamorder eine Geldstrafe von 100.000 Dollar. Wenn hier
ähnlich vorgegangen wird, ist es wahrscheinlich, dass sich Red Bull einen
solchen Test erkaufen würde.
Es kann aber auch schlimmer kommen: Die Spionageaffäre
'Spygate' kostete McLaren 2007 alle Konstrukteurspunkte und eine
Rekordgeldstrafe von 100 Millionen Dollar.
Da aber selbst Experten im Unklaren sind, wie das
unabhängige Gericht entscheiden wird, heißt es für alle Abwarten und hoffen,
dass das Thema dann für alle klar wird.
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