Sunday, 9 June 2013

Sollten Teamorders in der Formel 1 wieder verboten werden?

Spätestens seit dem Großen Preis von Malaysia in diesem Jahr wird über die Teamorder, einem Befehl, der den Teamchefs erlaubt, die Positionen ihrer Fahrer untereinander zu steuern, nach ihrer Wiedereinführung vor zwei Jahren wieder kontrovers diskutiert. Im Folgenden werde ich auf die Vor- und Nachteile eines möglichen Verbots eingehen.

Zunächst hätte ein Verbot der Teamorder die Folge, dass es für die Fans vor dem Fernseher und an der Strecke bis zum Rennende mehr Spannung versprechen würde, weil sich auch Teamkollegen auf der Strecke duellieren dürften, anstatt nach Forderung der Teamleitung die Positionen zu halten, wie es beispielsweise in Malaysia bei Mercedes der Fall war, als der schnellere Nico Rosberg den auf dem dritten Platz liegenden Lewis Hamilton nicht überholen durfte.

Desweiteren wäre ein Verbot der Teamorder mehr im Sinne des Sports, wo eben der schnellere Fahrer gewinnen sollte und keine Manipulation seitens des Teams möglich wäre. Das Team Red Bull Racing sprach sich nach dem Großen Preis von Malaysia zum Beispiel dafür aus, die Teamorder intern abzuschaffen, da Teamorders von den Fahrern dort und auch in der Vergangenheit des Öfteren ignoriert wurden.

Auf der anderen Seite gibt es auch ganz klar Punkte, die für den Verbleib der Teamorder sprechen.
Es ist durchaus sinnvoll, dass der punktetechnisch weiter zurückliegende Fahrer am Saisonende den um den WM-Titel kämpfenden anderen Fahrer unterstützt, sofern der zurückliegende Fahrer keine rechnerische Chance mehr hat die Meisterschaft zu gewinnen. So hat es Ferrari im vergangenen Jahr gemacht, als Felipe Massa Fernando Alonso gegen Rennende nicht mehr angegriffen hatte oder sogar kampflos überholen ließ.
Ein weiterer Aspekt gegen einen Verbot ist die Tatsache, dass es eben schwer zu kontrollieren ist, was auch Ende 2010 dafür sorgte, die Teamorder wieder offiziell zu erlauben.

Ferrari kassierte für die nicht erlaubte Teamorder in Hockenheim eine sechsstellige Geldstrafe, sportliche Strafen im Sinne von Punktabzügen oder Sperren blieben aus, da die Telemetrieauswertungen und der Funkverkehr nicht zur Feststellung einer eindeutigen Teamorder reichte, auch wenn es von außen offensichtlich erschien.

Aber der wichtigste Punkt zu diesem Thema ist dennoch, dass es sich hier um eine Menge Geld dreht, was die Teams investieren, weshalb es schon in ihrem Recht sein sollte, selbst entscheiden zu dürfen, welche Anweisungen sie ihren Fahrern geben und welche nicht. Würden beispielsweise beide Teamkollegen kollidieren, wie es in der Türkei 2010 bei Red Bull Racing der Fall war, kommen dem Team unnötigerweise Siegprämieren abhanden und es könnten zusätzliche Kosten durch Schäden an den Fahrzeugen entstehen.

Letztens Endes komme ich zu der Meinung, dass es zwar im Sinne der Fans und dem Image des Sports besser wäre, die Teamorder zu verbieten, allerdings sollte man auch bedenken was für ein hoher Aufwand hinter dem ganzen Thema Formel 1 steckt, den man nicht für einen unnötigen Zweikampf und möglichen sowohl finanziellen als auch sportlichen Verlusten aufs Spiel setzen sollte.

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